Chronik der SLB

Chronik der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam

 

31. August 1791 – Gründung der „Märkischen Ökonomischen Gesellschaft“ („Zur Beförderung der ländlichen und städtischen Nahrungsgewerbe und der Bildung des Menschen“). Sie errichtete laut Statut die erste öffentliche wissenschaftliche Bibliothek in der Residenzstadt Potsdam. (erster Direktor der Aufklärer und Pädagoge Friedrich Eberhard von Rochow

 

06. Dezember 1874 – Gründung der Volksbücherei des Bürgervereins Potsdam

 

03. September 1899 – Eröffnung der Potsdamer städtischen Volksbücherei und Lesehalle

 

1903 – Erste öffentliche Bücherei in Nowawes

 

25. Mai 1921 – Entstehung der Brandenburgischen Landesbibliothek als „Wissenschaftliche Zentralbibliothek der Provinzialverwaltung Brandenburg“ in Berlin (Beschluss des Provinziallandtages):

10. Vollsitzung des Provinziallandtages vom 25. Mai 1921: Der Antrag des Abgeordneten La Grange auf Einrichtung einer wissenschaftlichen Zentralbücherei wird beschlossen. Dafür sollen 50.000 Mark für Brennmaterial in der Landesanstalt Görden abgezweigt werden„.
Räumlich soll diese mit dem Denkmalarchiv (Matthäikirchstr.19 in Berlin) verbunden werden.

21. September 1922: Veröffentlichung der Benutzungsordnung (Druckdatum), aus der hervorgeht, dass die Bücherei „für alle Beamten und Angestellten der Provinzialverwaltung, daneben (für) alle Personen, die sich einwandfrei ausweisen können und ein wissenschaftliches Interesse haben“ zugänglich ist. Gemeint sind – so der Bericht des Rechnungshofes aus dem Jahr 1930 – Verwaltungsbeamte, Lehrer, Ärzte, Geistliche. Die Landesbücherei sammelt von Beginn an das landeskundliche Schrifttum der Mark Brandenburg.

 

1928 – Gründung der Stadtbücherei Babelsberg

 

14./15. April 1945 – Volksbücherei im Palais Barberini wird bei dem englischen Luftangriff auf Potsdam fast vollständig zerstört

 

11. August 1945 – erste Verpflichtung der im Land Brandenburg angesiedelten Verlage zur Ablieferung von Belegexemplaren an die Bücherei 

 

1. Dezember 1946 – „Landesbibliothek als wissenschaftliche Zentrale der Buchvermittlung für das Land Brandenburg“ 

 

1. November 1948 – Nach der Gründung der Brandenburgischen Landeshochschule im März d.J. wird nun unter der Bezeichnung „Brandenburgische Landes- und Hochschulbibliothek“ (LHB) auch Aufgaben der Hochschul-Zentralbibliothek übernommen

 

1. Oktober 1954 – Gründung der Stadt- und Bezirksbibliothek Potsdam. Sie geht aus der Städtischen Volkbücherei hervor.

 

4. Juli 1960 – Pflichtexemplar-Anordnung für die Landesbibliothek

 

Mai / Juni 1968 – Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten zur Gründung einer Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek des Bezirkes Potsdam

 

1. Januar 1969 – Gründung der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek des Bezirkes Potsdam WAB (B) als Fusion der Stadt- und Bezirksbibliothek und der Brandenburgischen Landes- und Hochschulbibliothek

 

25. November 1971 – Grundsteinlegung für Bibliotheksneubau 

 

7. Oktober 1974 – Eröffnung des Neubaus am Platz der Einheit am 25. Jahrestag der DDR und Einweihung des Wandfreskos von Kurt-Hermann Kühn im Foyer 

 

1984 – Eröffnung der Zweigbibliothek „Lenné“ im Wohngebiet Schlaatz

 

März 1985 – Eröffnung der neuerbauten Zweigbibliothek „Pablo Neruda“ in Potsdam Waldstadt

 

1987 – Eröffnung der Zweigbibliothek „Am Stern“

 

1989 / 1990 – Entwicklung eines neuen Bibliothekskonzeptes, Umprofilierung und Aktualisierung der Buchbestände.

 

1. Juni 1991 – Einrichtung der Staatlichen Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken des Landes Brandenburg

 

2. November 1992 – Vereinbarung zum Betrieb der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) zwischen dem Land Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam. Die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam vereinigt eine öffentliche Großstadtbibliothek sowie landesbibliothekarische Aufgaben in einem Bibliotheksmanagement.

 

1993 – Eröffnung der Zweigbibliothek im Neubaugebiet Drewitz 

 

1995 – Ablösung der konventionellen Zettelkataloge durch einen elektronischen Katalog (OPAC)

 

1996 – Die SLB geht ins „Netz“, erster Internetanschluss steht den Nutzern zur Verfügung

 

November 1997 – Eröffnung des Medienforums im Neubaugebiet Kirchsteigfeld

 

1997 – Start des Projektes „Buchpaten gesucht“

 

1998 – Beginn der EDV-Verbuchung in der Hauptbibliothek

 

2000 – Der elektronische Katalog (OPAC) wird ins Internet gestellt

 

30. Mai 2002 – Gründung des Fördervereins „Potsdamer Bibliotheksgesellschaft“

 

2003 – Erneuerung der vertraglichen Vereinbarung hinsichtlich der landesbibliothekarischen Aufgaben zwischen Stadt und Land

 

2005 – Konzept zur Verbesserung der Situation der SLB Potsdam wird in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Das Bibliothekskonzept vom 02.11.2005 beinhaltet u.a. eine Standortvarianten-Untersuchung, die belegt, dass die Sanierung im Bestand die wirtschaftlichste Variante darstellt. Darüber hinaus wird die Verbesserung von technischer Ausstattung und Medienetat beschlossen.

 

2007 – Einführung einer neuen Bibliothekssoftware – Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Sanierung der Bibliothek

 

2008 – Einführung der Selbstverbuchung mit RFID-Technik – Konzeption „Wissensspeicher“ – Bibliothek und Volkshochschule unter einem Dach

 

2006 – 2009 – Intensive Planungen für die Bibliothekssanierung

 

2009 – Lösungssuche für Finanzierungslücke bei Bibliothekssanierung, langwierige erneute Diskussionen um den Bibliotheksstandort mit positivem Ausgang

 

2010 – Auszug der Bibliothek bis Ende Juni; Baustelleneinrichtung; Baustart im September Betrieb der Hauptbibliothek wird in die FH Potsdam am Alten Markt verlegt

 

2011 – Wettbewerb zur Namensfindung: Bildungsforum = Volkshochschule, Bibliothek und Wissenschaftsetage unter einem Dach

 

2012 – Bibliotheksjubiläum 20 Jahre Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, 90 Jahre Landesbibliothek mit einem Tag der offenen Baustelle

 

7. September 2013 – Die Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum eröffnet am Platz der Einheit unter großer Medienbeachtung und mit Besucheransturm

 

————————————

Erweitert auf der Grundlage der „Chronik VB-LB-WAB-SLB“ und von slb-25 jahre-schlaglichter.pdf

Weitere Quellen:

  • Recherche des „Brandenburgischen Landeshauptarchivs“ vom 21.3.2022
  • Al-Muali, Ingetraud (1976): Geschichte der „Brandenburgischen Landes- und Hochschulbibliothek Potsdam“. Diplomarbeit. Humboldt Universität, Berlin.
  • Thiede, Olaf; Wacker, Jörg (2007): Chronologie Potsdam und Umgebung. Die Kulturlandschaft von 800 bis 1918, Brandenburg, Potsdam, Berlin. 3 Bände. Potsdam: s.n.
  • Tygör, Lutz; Friebe, Reiner (2019): Die Potsdamer städtische Volksbücherei. Vorgeschichte und Gründung. Leipzig: Engelsdorfer Verlag.
  • Tygör, Lutz (2022): Die Potsdamer städtische Volksbücherei. Von der Eröffnung 1899 bis zur Zerstörung der Stadtbücherei 1945. Leipzig: Engelsdorfer Verlag.
  • Handbuch der Historischen Buchbestände